Sie sind die am häufigsten verwendete Art von Wandfarbe, sie sind recht einfach zu verarbeiten, quasi in rauen Mengen vorhanden und immer verfügbar. Nach einer Schätzung des Verband der deutschen Lack- und Druckerfarbenindustrie, verderben ca. 11 Millionen Eimer Wandfarbe pro Jahr in Deutschland. Moderne Wandfarben für Wohnräume, haben Wasser als grundlegenden Inhaltsstoff. Auf besondere Konservierungsstoffe oder Wasser für eine dauerhafte Haltbarkeit muss hier verzichtet werden. Grund hierfür ist die Vergabe des Umweltzeichens „Blauer Engel“ auf dem jeweiligen Produkt. Dies sieht eben vor, dass die Vergabekriterien aus dem Umweltbundesamt vorschreibt, dass sämtliche Konservierungsmittel aus Wandfarben entfallen müssen. Dies wirkt sich damit auf die Haltbarkeit aus.
Der „Blaue Engel“ ist das bekannteste Umweltzeichen in Deutschland. Er wird von der Deutschen Gütegemeinschaft umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen (DGU) vergeben und steht für Produkte, die hohe Umwelt- und Gesundheitsstandards erfüllen.
Auch für Wandfarben gibt es den „Blaue Engel“. Er gibt Verbrauchern eine wichtige Orientierung bei der Auswahl umweltfreundlicher und gesundheitlich unbedenklicher Farben.
Was bedeutet der „Blaue Engel“ für Wandfarben?
Wandfarben mit dem „Blaue Engel“ müssen folgende Kriterien erfüllen:
- Emissionsarm: Sie dürfen nur sehr geringe Mengen flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) enthalten. Diese Verbindungen können die Luftqualität in Innenräumen belasten und gesundheitliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Allergien verursachen.
- Krebserzeugende, erbgutverändernde und giftige Stoffe: Wandfarben mit dem „Blaue Engel“ dürfen keine krebserzeugenden, erbgutverändernden oder giftigen Stoffe enthalten.
- Biozide: Wandfarben mit dem „Blaue Engel“ dürfen nicht mit Bioziden konserviert werden. Biozide sind chemische Stoffe, die zur Bekämpfung von Schädlingen oder Mikroorganismen eingesetzt werden. Sie können jedoch auch die Gesundheit von Menschen und Tieren beeinträchtigen.
- Weichmacher: Wandfarben mit dem „Blaue Engel“ dürfen nur sehr geringe Mengen Weichmacher enthalten. Weichmacher werden eingesetzt, um die Farbe geschmeidiger und anwendbarer zu machen. Sie können jedoch auch die Umwelt belasten und Allergien auslösen.
Wandfarben mit dem Symbol „Blaue Engel“ sind in Deutschland sehr erfolgreich. Derzeit gibt es 583 Innenwandfarben mit dem Bild des „Blauen Engel“, Produkte im Wert von circa 530 Millionen Euro. Damit sind Wandfarben neben Lacken mit Abstand eine der erfolgreichsten Produktengruppen mit dem Blauen Engel.
Farben aus dem Eimer, etwa moderne Wandfarben für den Innenbereich, welche Sie aus eigenen Gebrauch kennen, welche man handelsüblich im Fachhandel oder Baumarkt erwerben kann, haben jedoch auch Ihre Nachteile:
Haltbarkeit von ungeöffneter Wandfarbe
Die Haltbarkeit von ungeöffneter Wandfarbe ist in der Regel auf dem Gebinde angegeben. Sie liegt in der Regel zwischen 24 und 60 Monaten. Dabei handelt es sich um eine Mindesthaltbarkeitsangabe. Das bedeutet, dass die Farbe auch noch deutlich länger haltbar sein kann.
Haltbarkeit von angebrochener Wandfarbe
Ist die Wandfarbe einmal geöffnet, verkürzt sich die Haltbarkeit deutlich. In der Regel ist angebrochene Wandfarbe nur noch wenige Monate haltbar.
Stinkende Dispersionsfarbe: Keime haben sich ausgebreitet, sie ist umgekippt.
Eine Wandfarbe, die vorher ganz normal gerochen hat und nach der Lagerung plötzlich stinkt, ist eindeutig von Keimen besiedelt. Selbst wenn das Anstrichmittel ansonsten noch gut aussieht und streichbar scheint, sollten Sie es nun nicht mehr nutzen.
Wenn Sie es trotzdem auf die Wand streichen, in der Hoffnung, dass der Geruch beim Trocknen nachlässt, verteilen Sie wahrscheinlich Pilzsporen und Bakterien im Raum. Entsorgen Sie eine schlecht riechende Farbe zu Ihrer eigenen Sicherheit!
Preis
Farben aus dem Eimer sind in der Regel teurer als Farben, die auf der Baustelle angerührt werden. Dies liegt daran, dass sie bereits fertig mit Wasser und damit weiteren nötigen Stoffen gemischt und abgefüllt sind.
Umweltbelastung
Die Herstellung von Farben aus dem Eimer belastet die Umwelt stärker als die Herstellung von Farben, die auf der Baustelle angerührt werden. Dies liegt daran, dass mehr Energie, ein wesentliche höheres Gewicht für den Transport und die Lagerung benötigt wird.